Die schönen Orte in Colombo liegen immer in einem Hinterhof. Gut abgeschirmt vom Lärm der Straße und der Hektik des Alltags. Und echt schwer zu finden. Denn meistens versteckt sich der Eingang irgendwo zwischen zwei Häusern und sieht eher aus wie der Weg zur Garage. Vielleicht ist das ja Absicht, denn dann finden wirklich nur ausgesuchte Gäste die Oasen der Ruhe. Und das ist das Prana Home Hotel auf jeden Fall. Genauso wie das Seeds Café im Eingangsbereich.
Das kuschelige Yogahotel und das angesagte Café gehören zwar nicht zusammen, ergänzen sich aber wunderbar und ziehen ein nettes Publikum an. Im Café im Eingangsbereich sitzen entspannte traveller aus aller Welt neben wohl situierten Familien aus Colombo, die hier am Sonntag morgen zum Brunch vorbeikommen. Kein Wunder, das Essen ist lecker, der Kaffee exzellent – und das Gebäude aus der Kolonialzeit ein echter Schatz. Mit stilvollen Möbeln aus Holz und Rattan und rotbraun gemusterten Bodenfliesen auf der Terrasse. Die ist gleichzeitig auch der Eingang zum Prana Home und seiner schönen Rezeption, die ganz in Türkis gehalten ist.
Flat White im Seeds Café
Ich komme nach 15 Stunden Flug am frühen Morgen in Colombo an, nehme ein Taxi direkt zum Hotel und werde ausgesprochen freundlich von der jungen Frau am Empfang begrüßt. Mein Zimmer ist um 9 Uhr natürlich noch belegt, aber in der Umkleide für die yoga classes kann ich mich duschen und fühle mich gleich wohler. Danach trinke ich einen flat white im Seeds Café und esse ein granola. Und noch bevor ich überhaupt überlegen kann, was ich mit meiner Zeit bis zum check-in anfange, ist mein Zimmer fertig.
Shabby Chic in allen Zimmern
Gegen 11 Uhr kann ich schon in mein Zimmer mit dem Namen Mantra einziehen und bin vom ersten Moment an begeistert. Ich sehe ein schönes breites Bett mit Moskitonetz (das ist in Colombo zu dieser Jahreszeit wirklich wichtig), auf dem viele schöne Kissen und Nackenrollen liegen. Rechts und links auf den Nachttischen stehen originelle Lampen aus alten Trompeten. Auf dem kleinen Schreibtisch gibt es einen Wasserkocher, filtered water und Teebeutel. Und daneben steht ein sehr hübsches day bed, das ein Traum für alle Liebhaber*innen von shabby chic ist.
Außen habe ich noch einen kleinen Balkon mit schönem Blick in den ruhigen Garten. Und über den Balkon komme ich auch ins Bad, das natürlich ebenfalls sehr geschmackvoll gestaltet ist. Eine große offene Dusche, eine Holzleiter für die Handtücher, ein Waschtisch aus Fensterläden und einem Spiegel darüber, der in einen alten Fensterrahmen eingebaut ist. Alles genau mein Stil. Und so wundert es mich nicht, dass ich später lese, dass die Besitzerin Deutsche ist. Leider ist sie gerade auf Heimaturlaub, so dass ich sie nicht kennenlerne. Wahrscheinlich ist sie selbst Yogalehrerin und hat sich hier ihren Traum verwirklicht. Immer wieder schön, solche Orte zu entdecken.
Yoga-Stunde und Ayurveda-Behandlung
Und weil es so schön hier ist, gehe ich natürlich auch einmal ins Vinyasa Yoga (eine Stunde ist kostenlos für Hotelgäste) und gönne mir einmal eine Ayurveda-Behandlung gegen Rückenschmerzen. Beides tut mir richtig gut und ist eine Wohltat in den ersten Tagen. Zum Glück habe ich gleich drei Nächte gebucht, um entspannt anzukommen und sanft in das Land hineinzugleiten. Wäre ich nicht im Prana Home, müsste ich keinesfalls so lange in Colombo bleiben. Ist eben doch eine pulsierende und laute Großstadt. Und wir haben hier tagsüber 36 Grad und nachts 28! Es kühlt also nie ab und mein Stadterkundungen beschränken sich auf die nähere Umgebung – das ist Cinnamon Gardens, der Stadtteil mit vielen Gebäuden aus der Kolonialzeit, in denen heute das Goethe-Institut und Botschaften sitzen. Und hin und wieder gibt es auch ein paar kleine Art Galleries und nette Boutiquen. Die haben hübsche Kleider zu exklusiven Preisen, zum Glück sind sie mir eh alle zu klein…
Mit dem Tuk Tuk durch die Stadt
Zu allem anderen, was ich in der Hauptstadt noch sehen will, fahre ich immer mit dem Tuk Tuk. Das geht schnell und ist lustig, und ein kleiner Fahrtwind tut bei der großen Hitze ebenfalls gut. So erkunde ich noch Colombo Fort im Herzen der Stadt und das quirlige Marktviertel Pettah gleich nebenan. Ich besuche das Colombo National Museum und den buddhistischen Gangaramaya-Tempel, bestaune den Lotus Tower, das neue Wahrzeichen der Stadt – und freue mich immer sehr, wenn ich wieder zurück im Hotel bin und mein ruhiges Zimmer genießen kann.
Übernachtet habe ich im Prana Home vom 3. bis 5. Mai 2024 und habe es über Booking.com gebucht. Dieser Hoteltipp ist – wie immer – nicht im Rahmen einer Kooperation entstanden. Ich stelle diese charmante Unterkunft vor, weil Du vielleicht auch mal ein Lieblingsquartier in Colombo brauchst.
Zwei Tipps, falls Du selbst nach Colombo reist:
- Lade Dir die App PickMe herunter. Das ist so eine Art Uber für TukTuks. Du kannst Start und Ziel selbst eingeben, siehst vorher den Preis, kannst mit Kreditkarte zahlen und – das ist natürlich das Wichtigste – weißt auch abends, dass der Fahrer Dich sicher und ohne Umwege ins Hotel bringt.
- Kaufe Dir gleich am ersten Tag eine SIM-Karte für Sri Lanka. Die kostet nicht viel und Du hast unterwegs immer Zugriff auf Google Maps. Das nutze ich quasi ständig, um etwas zu finden, denn nicht nur das Prana Home und das Seeds Café liegen versteckt.